Eine musikalische Neuinterpretation des Füssener Totentanzes
Der Füssener Michael Eggensberger und der Vorarlberger Mario Bergamasco holen das Thema des Totentanzes in die Gegenwart. Die Uraufführungen finden am 14. und 15. November in der „Alten Kantine“ (ehem. Hanfwerke) statt.
Das Zitat von Samuel Beckett „Es bleibt nichts zu sagen“ ist Programm: Der Tod wird in seiner Unbegreiflichkeit und Unbeschreibbarkeit behandelt. In der Gegenwart angesiedelt, bewegt sich das Stück musikalisch zwischen Post-Metal, Dark Jazz und Neuer Musik. Die Komposition besteht aus einer Grundbesetzung, Bariton-E-Gitarre, Jazz-Schlagzeug sowie Kontrabass, ergänzt um einen vierstimmigen Bläsersatz und Textfragmente, die eingesprochen werden. In diesem sind Versteile des Füssener Totentanzes aus dem Jahre 1602 von Jakob Hiebeler mit Ausschnitten aus Texten des Schriftstellers Samual Becketts vermischt. Der Bläsersatz stellt Bezüge zu traditionellen Elementen her, etwa durch klassische Satztechnik und Anlehnungen an die Fugentechnik des Barock. Neben Momenten der Konfrontation ist das Werk von wiederkehrenden, meditativen Elementen geprägt, die der Innenschau des Publikums einen Raum eröffnen sollen. Dazu zählen drei ausgedehnte Orgelstücke.
Das Gesamtprojekt legt Wert auf einen Bezug zu Füssen. Es sind Künstlerinnen und Künstler aus Füssen beteiligt. Denn die Komposition bezieht sich auf den Füssener Totentanz des Künstlers Jakob Hiebeler in der Annakapelle im ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang, heute Teil des Museums der Stadt Füssen. Geschaffen im Jahr 1602, handelt es sich um den ältesten erhaltenen Totentanz Bayerns. Anlässlich der Uraufführung präsentiert das Museum der Stadt Füssen in der Annakapelle bis Ende November das Werk „Totentanz“ von des Künstlers Robert Wilhelm. Es tritt dort in einen Dialog mit dem historischen Totentanz von Jakob Hiebeler.
Uraufführungen
14. und 15. November 2025
Beginn 20 Uhr · Einlass ab 19 Uhr
in der „Alten Kantine“ (ehem. Hanfwerke)
Weitere Informationen: www.museum.stadt-fuessen.de
Zu den Fotos: Das Werk „Totentanz“ (2025) von Robert Wilhelm, Fotocredit: Simon Toplak